„Wenn der Wind der Veränderung weht, suchen manche im Hafen Schutz, während andere die Segel setzen.“
Dieser Spruch steht auf einem Bild, welches mich schon seit einigen Jahren begleitet. Ein Bild eines schönen Segelbootes auf dem Meer. Das Boot, voll in Fahrt und mit einer ordentlichen Krängung, segelt es zu neuen Ufern. Die Wellen peitschen an den Rumpf des Bootes. Kein bedrohlicher Moment und trotzdem kann man die Anstrengung nachempfinden. Seit 2013 hängt dieses Bild in meinem Zimmer und steht sinnbildlich für die Art und Weise, wie ich mein Leben gestalte. Da gibt es Momente in meinem Leben, bei denen ich nasse Füße bekomme. Es gibt aber auch Situationen, wo der Wind sich dreht und man das Boot und den Kurs wieder neu ausrichten muss. Wenn ich segeln bin, verbinden sich plötzlich Momente auf dem Wasser mit Erlebnissen aus meinem Alltag.
Mein persönlicher Heimathafen – Hille, ein kleines Dorf in Ostwestfalen. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich dort verbracht. Ein sicherer Hafen, auf den ich mich viele Jahre verlassen habe. Ein Zufluchtsort. Ein Gefühl von Sicherheit. Dort bin ich zur Schule gegangen, habe Freundschaften gepflegt und bin in Sportvereine besucht. Auch den Glauben habe ich in diesem Hafen entdecken dürfen. Trotz meiner guten Erfahrungen in diesem Hafen wollte ich schon früh weitersegeln. Ich wollte immer wieder auf das offene Meer. Neue Erfahrungen – neue Eindrücke. Das Unbekannte entdecken. Also Ruder in die richtige Richtung gedrückt und dann fuhr ich Richtung Berlin. 2013/2014 ging die Reise für mich zum CVJM Berlin, wo ich mein FSJ gemacht habe. Nach diesem Jahr voller Flauten, starken Böen und dem perfekten Wind behielt ich meinen Kurs „Jugendreferent“ bei und segelte weiter hinaus auf das offene Meer. Der neue Hafen – Evangelistenschule Johanneum. Drei Jahre lang war ich auf dem Meer und durfte viel lernen. Über mich. Über Gott. Über das Leben. Diese Zeit auf dem Wasser habe ich sehr genossen, auch wenn es nicht immer leicht war. Dabei habe ich viele neue Freunde kennenlernen dürfen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Nach dieser Zeit stand für mich die Frage im Raum, wo es nun hingehen sollte. Voller Zuversicht habe ich erneut die Segel gesetzt, habe mich vom Wind treiben lassen und bin in Berlin im Gemeinschaftswerk Berlin-Brandenburg gelandet. Bei der Regatta meines Lebens habe ich bislang schon einiges erlebt und ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, wer der Wind in meinen Segeln ist. Wer steckt dahinter und wer treibt mich an? Sind es Anerkennung, Reichtum oder andere Menschen? Oder ist es der Wind der Veränderung? Der Wind. Ich glaube, dass es der Geist Gottes ist, der mich bislang immer wieder über Wasser gehalten hat und mir genug Schwung gab, um neue Gewässer zu erkunden. Mal habe ich ihn mehr gespürt und mal weniger. Mal war er sehr stürmisch. Mal leise und unauffällig. Ich bin sehr dankbar, dass er weht und mich voranbringt. Jetzt darf ich in Berlin und Brandenburg die Segel setzen und die Berliner und Brandenburger Seen erkunden. Auf dieses Abenteuer freue ich mich sehr und bin gespannt, wo mich der Wind noch alles hintreiben wird.
Maximilian Mohnfeld