Grüße

Grüße

Das mit dem Händeschütteln ist ja für die nächste Zeit vorbei.
Und mit 1,5 m Mindestabstand in dieser Infektionszeit fallen auch manch andere Begrüßungsgesten weg. Ein Zuwinken, Lächeln oder Kopfnicken geht noch. Blickkontakt ist wohl das Minimum. Ist nicht einfach mit den Grußgesten dieser Zeit.

Und doch: Grüßen ist irgendwie wieder angesagt. Noch nie wurde ich bei unseren Spaziergängen so oft und freundlich gegrüßt wie jetzt. Ist Ihnen das auch schon aufgefallen?

„Hallo“ ist dabei nach meiner eigenen Zählung deutlicher Spitzenreiter. „Tag“ kommt weit dahinter. „Tachchen“ hatte ich einmal bisher. „Grüßgott“ ist ja bei uns nicht so angesagt. Schade eigentlich.

Zugegeben: Ein paar wenige verdrehten auch die Augen, als ich sie grüßte. Das ist aber wirklich die absolute Minderheit. Insgesamt entdecke ich eine neue Offenheit und Nähe mitten in der Krisenzeit.

Auch in der Bibel wird viel gegrüßt. Eine irgendwie formulierte Grußform mit „Shalom“ – Frieden – ist da absoluter Spitzenreiter in den Begegnungen. Der Frieden Gottes wird gewünscht und zugesprochen. Gleichzeitig schafft das eine Beziehung zueinander beim Grüßen – ein Friedensangebot im Kleinen. Und man stellt sich, wenn der oder die andere zurück grüßt, gemeinsam unter den Frieden Gottes, entdeckt die gemeinsame Lebenssituation.

Wichtiger als darüber zu theoretisieren ist: Tun sie es einfach! Genießen Sie die Offenheit und Nähe, die dieser Tage unter den Menschen entsteht – und das bei aller empfohlenen räumlichen Distanz!

Grüßen Sie!

Ob es dann sogar  das „Shalom“ ist, steht Ihnen ja frei. Mein Gegenüber muss es ja auch verstehen. Es tut also auch das „Hallo“ oder „Guten Tag“. Wichtig ist dabei, dass wir die Beziehung schaffen…  und irgendwie wächst mit jedem kleinen Gruß ein kleines bisschen mehr „Shalom“ in dieser Zeit…  und vielleicht wächst noch mehr daraus.

Sie grüße ich abschließend mit einem aus der Bibel (Daniel 10,19) entlehnten Gruß:

„Fürchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost!“