Maskenpflicht (Teil 3)

Maskenpflicht (Teil 3)

Das Tragen von Masken wird aktuell dringend empfohlen. An manchen Orten herrscht sogar Maskenpflicht.

Habe ich eigentlich nur jetzt eine Maske auf? Trage ich nicht sonst auch Masken? Manche doch auch zurecht, oder? Wann und Warum tue ich das?

Es gibt Masken, die gehören zu manchen Tätigkeiten dazu. Die Feuerwehr braucht Atemmasken. Den Schweißer schützt eine Maske. Und es gibt auch hin und wieder Sportarten, bei denen eine Maske das Gesicht bedeckt. Schutz ist hier der Hauptgrund der Maskierung. Das passt ja auch zu Corona.

Masken signalisieren desweiteren eine Rolle. Schon im antiken Theater trugen Schauspieler Masken und das Publikum konnte Handlung und Charakter direkt verstehen. Sehe ich einem Menschen in Clownsmaske, ordne ich ihn direkt als Spaßmacher ein. Masken haben eine Signalwirkung: „Ich nehme eine Rolle ein…“  Das kann durchaus hilfreich und positiv sein.

Doch Masken haben haben eine weitere, sehr wesentliche Funktion. Sie verhüllen etwas. Sie verbergen die Identität ihres Trägers. Fast alle Superhelden in Kino oder Comic tragen Masken. Keiner soll wissen, wer dahinter steckt. Zum Verbrechen gehört meistens eine Maske. Sie verbirgt den Menschen. Und selbst im Theater verstecken Masken den Menschen hinter der Rolle. Masken verbergen den Menschen dahinter.

Masken haben verschiedenste Funktionen. Nicht immer sind Masken schlecht. Doch unter Umständen gewinnt eine Maske Macht über ihren Träger. Manchmal schadet eine Maske mehr, als sie hilft. Oft wächst dann Angst, die mich hindert, meine Maskerade fallen zu lassen. Angst, nicht den Erwartungen zu entsprechen, Angst, ungeschützt mein wahres Gesicht, mein wahres Ich, zu zeigen. Angst, meine Rolle nicht mehr ausfüllen zu können…

Die „Mund-Nase-Maske“ der Corona-Zeit kann ich leicht ablegen. Bei den eigenen, persönlichen „Alltagsmasken“ ist das nicht immer so leicht. Doch kann mir dabei vielleicht die Einsicht helfen, dass sich unter der Maske, die ich trage, ein wunderbarer, von Gott geliebter und wertvoller Mensch verbirgt. Mit allen Ecken und Kanten, mit allen Fehlern und Enttäuschungen…  Es ändert nichts daran: Gott kennt mich und Gott liebt mich! Ich bin ihm unendlich viel Wert. Und wenn ich meine Masken vor ihm ablege, dann zeigt er mir das umso mehr.

Ich darf entdecken und feststellen:  „Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ Psalm 139,14 

Das hilft mir bestimmt auch, manch unnötige „Alltagsmaske“ mal fallen zu lassen.

Maskenpflicht? Was Corona angeht: Ja, vorübergehend! Was mein Leben angeht: Muss nicht sein! Ich darf Gesicht zeigen, als wunderbares Werk Gottes.

 

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