Heute ist der erste Mai, der Tag der Arbeit!
Es ist ein Feiertag, der auf Anliegen der Arbeiterbewegung zurückzuführen ist. Er hat eine bewegte und nicht immer friedliche Geschichte. Bis heute beschert dieser Tag manchen Orten eine gewisse Unruhe, man denke z.B. nur an die alljährlichen Demos in Berlin.
Dieser Tag ist kein kirchlicher Feiertag. Aber trotzdem geht er an uns Jesus-Leuten ja auch nicht vorüber. Er bietet Zeit zur Erholung und Ruhe. Von den Errungenschaften der Arbeiterbewegung profitieren wir genau so. Und warum nicht an einem arbeitsfreien Tag auch mal über die guten und schwierigen Aspekte der Arbeitswelt nachdenken?
So wird es in diesen immer noch anhaltenden Corona-Tagen wieder eine kleine Themen-Reihe auf der Homepage geben. Diesmal Gedanken zum Thema „Arbeit“.
Heute ein kleiner, erster Impuls:
Arbeit ist ein Geschenk!
Arbeiten ist etwas Wunderbares. Arbeiten gehört zum Mensch-Sein.
Bevor Sie jetzt mit dem Kopf schütteln und mich für einen unverbesserlichen Workaholic halten: Ich mag es auch sehr gerne, auszuruhen und mal nichts zu tun. Das muss auch sein und ich kann es genießen. Ein Arbeitsalltag mit Lasten, Pflichten, Fristen und Terminen ist nicht das, was mir z.B. im Urlaub fehlen würde…
Doch es steckt einfach drin in meinem Wesen: Zu lange nichts tun macht mich unruhig. Ich möchte gestalten, bewegen, schaffen, kreieren, ordnen, in Stand setzen…
Nein, es muss nicht das Büro sein: Hier ruft der Garten. Dort ist was zu reparieren. Man könnte sich auch nochmal sportlich betätigen. Oder ich fange sogar mal wieder an Musik zu machen mit Übung und Einsatz und Kreativität. Ich suche mir irgendwie etwas zu arbeiten… Zu viel Sofa und Netflix ist einfach unbefriedigend auf Dauer…
Kennen Sie das vielleicht auch?
Die Bibel beschreibt in den ersten Kapitel das grundsätzliche Wesen des Menschen. Und von Anfang an gehört Arbeiten dazu. Bebauen und Bewahren, Verwalten und Gestalten von Gottes Schöpfung. Arbeit ist Geschenk und Lebenszeichen.
Last und Mühsal kommen erst später zur Arbeit hinzu, nach dem biblischen Sündenfall, wenn der Mensch selbst entscheiden will, was gut und böse, richtig und falsch ist, die Dinge selbst bemessen und bewerten will. Dann plötzlich macht Arbeit Mühe und Misserfolge und Widrigkeiten prägen das Arbeiten mit.
Vielleicht ist dann umso wichtiger, dass Gott selbst danach die Mühe nicht scheut und weiter daran arbeitet, dass alles wieder heil wird.
Der Prophet Jesaja formuliert das in Jes 43,24f so:
Gott spricht: Mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.
Das könnte mal eine ganz besondere Botschaft für den Tag der Arbeit sein:
Gott arbeitet! Er setzt alles daran, dass wir nicht festgelegt sein müssen auf Scheitern, Mühen und Misserfolge. Vergebung, Gnade und Segen… das bestimmt die Arbeitswelt Gottes.
Einen gesegneten Tag der Arbeit – möchte man sagen! Würde unser Arbeiten doch mehr von dieser Arbeit und Mühe Gottes bestimmt!