Exaudi -Gott hört uns!

„Exaudi!“ – wieder ein besondere Name für einen Sonntag.
Wieder leitet sich der Name von der lateinischen Übersetzung der Bibel ab. Diesmal ist es ein Vers aus Ps 27, 7: „Exaudi, dominem, vocem meam!“ – Höre, Herr, meine Stimme!“

Es geht heut also darum, dass Gott nicht nur sieht, was in unserer Zeit geschieht, nicht nur spricht durch sein Wort auf vielerlei Weise, sodnern: Er hört auch, wenn wir mit ihm Reden.

Das passt sehr gut zum Thema der vergangenen Woche, dem Beten („Rogate“). Das passt aber auch schon vorauseilend zum Thema der kommenden Woche: Pfingsten – Der Heilige Geist. Denn nicht zuletzt Gottes Geist, Gottes gegenwärtige Kraft, steht dafür: Gott hört uns!

„Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.“ Römer 8,26

 

 

Tun Sie sich leicht mit dem Beten? Rechnen Sie damit, dass Gott sie hört?

Mir persönlich hilft Beten und ja: Ich glaube wirklich, dass meine Worte, meine Bitten und mein Dank nicht einfach im Nirgendwo verhallen. So oft habe ich erlebt, dass alleine beim „Reden mit Gott“ neue Gedanken und Ideen aufkamen, die mich gestärkt und getröstet haben.

Hilfreicher finde ich manchmal, wenn man gemeinsam mit anderen Betet. Vorfomulierte Gebete in der Gemeinde, oder freie Gebete im kleinen Gruppen – da gibt es viele Möglichkeiten. Doch erlebe ich, wie dadurch Denen, Fühlen und Erleben verändert werden.

Und selbst, wenn mir mal die Worte fehlen.. selbst wenn ich nicht so geschliffen und perfekt ein Gebet formulieren kann, wie es andere tun… selbst, wenn bei mir manchmal auch nur ein „Ach, Herr…“ herauskommt. Ich bin getrost: Gott hört mich dann erst recht!

Vielleicht versuchen Sie es ja heute einmal ganz bewusst. Keine Angst, sie brauchen kein Megaphon und keine Sendemasten. Sie können jetzt anfangen, mit Gott zu reden. Sie können leise beten, in Gedanken. Aber manchmal hilft es auch, die Worte laut zu formulieren – ob andere dabei sind oder nicht. Oder schreiben Sie gerne auch mal ein Gebet auf!

Beten Sie: Exaudi, domine…  Höre, Herr, meine Stimme!  Hör mein Gebet! Hör meinen Dank! Hör mein Lob! Hör mein Bitten! Hör mein Klagen!
Versuchen Sie es. Ich bin sicher: Ihr Gebet wird nicht auf taube Ohren stoßen!
Hören auch Sie genau hin, wie Gott ihnen antwortet!

 

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zeitungsbeter werden!

„Dahinter steckt immer ein steckt ein kluger Kopf“

So wirbt seit Jahren eine große deutsche Tageszeitung.

Zeitung lesen ist wichtig. Und selbst in Zeiten der Online-Ticker und Push-Mail-Benachrichtigung über die zeitaktuellsten News aufs Handy… ich liebe es, eine Zeitung zu lesen.

Was ich Ihnen heute vorschlage: Lesen Sie nicht nur Zeitung, sondern beten sie mal Zeitung! Wir großartig wäre es, wenn nicht nur hinter jeder Zeitung ein kluger Kopf steckt, sondern gleichzeitig ein leidenschaftlicher Beter.

Nehmen Sie sich eine Tageszeitung. Oder eine Wochenendausgabe.Blättern Sie sie von vorne bis hinten durch. Lesen Sie die Schlagzeilen, den Politikteil, den Meinungsteil. Wirtschaft, Sport, Kultur…    Und vor allem auch den Lokalteil. Die Familienanzeigen. Todesanzeigen…  Bis hin zum Impressum!
Überall finden Sie Themen, Namen und Anstöße zum Beten! Lesen Sie die Zeitung betend. Besprechen sie es im Geiste direkt mit Gott. Lesen Sie ihm quasi die Artikel vor… Na klar kennt er das schon. Aber wie gut ist es, wenn das noch einmal bewusst und konkret vor ihn gebracht wird. das ist ihm nicht egal!

Und gerad in den aktuellen Zeiten ist das Gebet ein wichtiger Ort, an dem ich selbst auch getrost und mutig werden kann. Vielleicht zeigt mir Gott ja auch beim Lesen und Beten, wo ich selbst mal anpacken und helfen kann. Oder ich schreibe dann einfach mal dem Bürgermeister, der im Lokalteil vorkommt, eine kleine Dankeskarte. Warum denn nicht!

Hinter jeder Zeitung kann auch ein leidenschaftlicher Beter stecken!

 

 

Rogate! Betet!

In Matthäus 6,9-13 finden Sie das Vaterunser, das prägende und umfassende Gebet der Christenheit. Ein paar Gedanken zu den bekannten Bitten des Gebets:

Unser Vater im Himmel!

Es ist ein ungeheures Privileg, dass wir Gott Vater nennen dürfen. Ja, er ist der „Vater im Himmel“, also auch anders als unsere irdischen Väter. Doch zeigt Jesus in dem Gebet, wie sich Gott zu uns stellt. Wir sind für ihn geliebte Kinder.

Dein Name werde geheiligt.

Gott nennt seinen Namen. Gott macht sich zum ansprechbaren Gegenüber. In Jesus begegnet mir Gott. Ist  mir diese Chance bewusst. Gott ist nicht irgendeine unbestimmte höhere Macht, die jeder für sich selbst finden und benennen muss. Er ist da. Er wird da sein. Wie gehe ich mit dieser Chance um? Achte ich sie?  Wie rede ich in seinem Namen, wenn ich von ihm erzähle? Ich bete, dass Gottes Nähe in meinem Leben zu seiner Ehre dient.

Dein Reich komme.

Nach welchen Maßstäben lebe ich? Wie tickt die Welt und ich mit ihr? Ich wünsche mir sehr, dass Gottes Maßstäbe gelten. Er soll sich in seiner Art und seiner Weise, in seiner Gnade und Wahrheit durchsetzen. Darum bitte ich ihn und möchte das auch für mich ganz persönlich.

Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.

Wie oft will ich genau wissen, was Gott eigentlich will und zu wollen hat. Sehr oft entdecke ich eine ungewollte Besserwisserei bei mir selbst: Gott will ja dies oder jenes.
Wenn ich so bete „Dein Wille geschehe“, dann trete ich genau davon zurück. Ich weiß, dass ich nicht alles besser weiß. Ich will vertrauen, dass Gott es gut, besser, am Besten macht.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Wie gut ich es doch habe. Ich bin gut versorgt. Dafür bin ich dankbar. Dass dies nicht selbstverständlich ist, sehe ich auch immer wieder. Doch umso mehr möchte ich Gott darum bitten, dass er weiter für mich und uns hier auf dieser Erde sorgt!

Und vergib und unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Vergebung! Je mehr ich mit Menschen arbeite, rede und lebe, merke ich, dass dies vielleicht die größte Kraft und das mächtigste Moment des christlichen Glaubens ist. Vergebung. Keiner von uns ist schuldlos. Und in unseren Beziehungen entsteht auch oft Schuld und Verletzung. Wenn es einen gibt, der wirklich heilen kann, dann Gott, der Vater Jesu. Darum bitte ich darum und ordne mich ganz der Vergebung unter – passiv und aktiv.

Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.

Es wäre so schön, wenn ich als Christ, als Kind Gottes, keine Fehler mehr machen könnte und nichts Falsches und Böses mehr erleben müsste. Doch bin ich eben nicht perfekt. Keiner von uns ist es. Daher will ich bewusst in dieser Haltung vor Gott stehen: Hilf mir gerade in meine Schwachheit und meinen Fehlern. Bewahre mich. Und hilf mir raus, wenn ich mich in ungute Dinge verstrickt und verfangen habe.

Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Ein Lob, ein Staunen, ein Jubeln am Schluss. Ich befehle diese ganze Welt und Zeit in sein Wirken. So beende ich dieses Gebet voller Bitten. Im tiefen Vertrauen darauf, dass Gott alles kann, Gott alles will und Gott alles tut, was diese Welt und Zeit zur ewigen Vollendung bringt. Das ist meine Hoffnung und mein Trost.

Amen

Und wenn ich vielleicht so manche der Aussagen oben nicht verstehen kann oder mit ihnen zu kämpfen habe, so kann ich doch zusammen mit Jesus und allen Christen dieser Welt „Amen“ sagen: „Ja. So ist es.“ Und ich will darauf hoffen, dass Gott mich weiter verstehen lässt und sein Reich, seine Kraft, seine Herrlichkeit auch in meinem Leben sichtbar werden.

 

Beten Sie das Vaterunser jetzt gerne noch einmal laut!

 

 

 

 

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Lieder der Bibel: Das Hohelied Salomos

Das Lied der Lieder, so wird das Hohelied auch genannt. Es bildet schon den Abschluss meines kleinen Ausflugs in die biblischen Lieder. Die Kantate-Woche endet heute.

Heute also noch ein paar Gedanken zu dem biblischen Buch „Hohelied“. Eigentlich ist es eine Sammlung von ca. 30  Liedern. Sie beschäftigen sich alle mit dem einen Thema: „Liebe“. 30 einzelne und sehr offene Liebeslieder.

Bewunderung, Sehnsucht, Verlangen, Nähe… das alles kommt vor. Schönheit, Attraktivität und Erotik werden genau so wenig verschwiegen wie tiefe, seelische Verbundenheit und unverbrüchliche Liebe zueinander.

Gehört so ein Buch in die Bibel? Es wurde wirklich darüber diskutiert. Ist es nicht nur ein profanes Liebeslied – poetisch schön, aber doch nur ein normales Gedicht? Im ganzen Buch kommt Gott ja so gut wie nicht vor. Lediglich in Vers 8,6 klingt im Hebräischen der Gottesname an. („Die Flamme des HERRN“ – In der deutschen Übersetzung oft sogar verkürzt wiedergegeben.) Doch hier wird deutlich: Gott ist nicht außen vor. Im Rausch der Gefühle, im Glanz der Schönheit, in der Leidenschaft der Liebeserklärungen… auch da geschieht etwas, dass Gott schenkt und auch darin finden sich Hinweise auf ihn.

In der jüdischen Gottesdiensttradition wird dieses Liebeslied sogar bei einem der höchsten Feste  gelesen, beim Passafest. Und es passt: Denn auch dieses Fest feiert die Liebe Gottes zu seinem Volk, die sich in absoluter Leidenschaft und Zuwendung zeigt. In diesem Liebeslied steckt also mehr, als nur Liebelei zwischen zwei Menschen. Wenn schon menschliche Liebe so schön und vollkommen ist, wie viel schöner und vollkommener ist Gottes Liebe? Schließlich hat er sie ja sogar erfunden, die Liebe!

Zwei Entdeckungen möchte ich heute mitnehmen.

  • Zum Einen finde ich es sehr wichtig, dass Gott und Glaube nicht gegen Liebe, Erotik, Leidenschaft und Schönheit stehen. Das ist nicht gegeneinander auszuspielen. Auch dort, wo Menschen sich verlieben, schaut Gott nicht verschämt weg, sondern weiß um die Schönheit dessen.
    Wir können es nicht einfach anders herum deuten: „Da wo Menschen sich ein bisschen lieb haben, da zeigt sich schon etwas Göttliches.“ Nein. Das ist zu kurz gedacht. Dafür ist das, was wir oft „Liebe“ nennen, allzu häufig getrübt und zu leichtlebig. Aber Gott schenkt eben von seiner Seite auch unserer menschlichen Liebe eine ungeheure Weite und Wahrhaftigkeit. Dafür bin ich dankbar und freue mich darüber.
  • Zum Anderen möchte ich meine Beziehung zu Gott wirklich als Liebesbeziehung entdecken und leben. Glaube spielt sich nicht allein im Verstand und im Denken ab. Auch Fühlen, Lieben und Sehnen gehören dazu. Gott will nicht begriffen werden, sondern geliebt werden. Christus hat Kreuz und Grab überwunden, weil unendliche Liebe ihn trieb, nicht kühle Abwägung und Berechnung. Liebe macht den Glauben wesentlich  aus, das lese ich auch in einem weiteren Liebeslied der Bibel: Es gibt ein zweites Hohelied: Das Hohelied der Liebe in 1. Kor 13. Auch dort wird betont, dass sämtliche Erkenntnis und sämtliches Tun nichts sind, ohne Liebe.  Gott liebt. Jesus ist Liebe Gottes in Person. Gott ist Liebe!

Wie gut, dass Gott seine Liebe nicht zurückhält. Wie gut, dass er uns zu einer Liebesbeziehung einlädt. Wie gut, dass auch so viele Lieder der Bibel und des Glaubens Liebeslieder sind. Sie erzählen von Gottes Liebe und lassen mich antworten.

Welches Liebeslied an Gott liegt Ihnen heute auf der Zunge, auf dem Herzen? Singen Sie es doch!

 

 

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Lieder der Bibel: Debora

Noch ein Lied aus dem Alten Testament: Das Siegeslied der Debora.
Diesmal ist es sogar ein Duett. Die Richterin Debora und der israelitische Heerführer Barak haben eine Schlacht gewonnen und singen im Anschluss gemeinsam dieses Lied.

Diese ganze Geschichte, die in Richter 4 zu finden ist, ist spannend und bietet Stoff für einen echten Abenteuerfilm. Das gemeinsame Lied ist dann in Richter 5 wiedergegeben. Es ist ein Triumph- und Erzähllied. Die Ereignisse werden noch einmal in poetischer Form wiedergegeben.

Alle sollen vom Sieg der Israeliten hören. Alle sollen staunen. Und alle sollen erfahren, dass Gott für sein Volk ist. Und das wird in Liedform gebracht. Da hören nämlich viele zu.

Zwei Aspekte faszinieren mich:

  • Erstens ist es tatsächlich so, dass die „Prosa-Erzählung“ bzw. der Bericht alleine nicht ausreicht. Richter 5 ergänzt Richter 4. Singen unterstreicht das Ganze. Singen bereichert und erweitert das, was Menschen von Gott zu berichten haben. Singen transportiert mehr und wird offensichtlich auch gehört.
    Was bedeutet das für unsere Lieder? Ich wünsche mir Lieder, die gehört werden. Lieder, die verstanden werden. Lieder, die Inhalte transportieren und von Gott erzählen. Verstehen Menschen um uns herum, was wir singen? Spüren Sie unsere Emotionen? Oder sind unsere Lieder nur noch Hüllen, Formen und Rituale, die nur Insider verstehen?
  • Zweitens finde ich das Zusammenspiel von Barak und Debora gut. So wie sie zusammen „arbeiten“ (bzw. kämpfen), so singen sie auch zusammen. Und sie machen keinen Hehl daraus, dass sie selbst jeder nur ein Stückchen zum Erfolg beigetragen haben. Sie singen auch von Jael, die in der Geschichte wesentlich mitspielt? Und dsie loben überschwänglich Gott, der das Ganze überhaupt erst so geführt hat.
    So wünsche ich es mir auch für unsere Lieder. Nicht ich, nicht der einzelne Sänger, Musiker, Ausführende soll im Mittelpunkt stehen. Sondern es soll ein Miteinander sein. Harmonisch und gut abgestimmt. Wer gut „mitwirkt“, verdient auch Lob und Applaus. Vor allem soll dann auch kein Zweifel aufkommen: Letztlich verdanken wir alleine Gott, dass wir so miteinander singen können.

Wenn wir so singen, dann geht sichtbar, spürbar, hörbar die Sonne auf, wie es auch Barak und Debora im letzten Satz besingen:

Die ihn aber lieb haben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht!  (Richter 5,31)

 

 

 

 

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Lieder der Bibel: Hanna

Lieder der Bibel haben oft große Wirkung über Jahrhunderte hinweg. Sie wurden überliefert und weitergegeben, aufgeschrieben und werden von Generationen gelesen und gehört. Und doch sind sie oft mit ganz konkreten Menschen und deren persönlicher Geschichte verknüpft.

Hanna ist die Mutter des Propheten Samuel. Sein Vater Elkana hatte – damals durchaus üblich – zwei Frauen. Hanna und Peninna. Penninna hatte viele Kinder. Hanna kein einziges. So wurde sie ständig zum Ziel des Spottes und für Angriffe der anderen Frau.
Sie betete und flehte Gott an und tatsächlich wurde dann Samuel geboren. Dafür ist sie unendlich dankbar. Hiernach wird dann der Lobgesang der Hanna wiedergegeben:
1.Samuel 2,1-10

Es ist eine persönlich sehr ergreifende und tragische Geschichte, die Hanna durchlebt. Sie erzählt nicht von einer großen Befreiung eines ganzen Volkes und auch nicht von Kämpfen von Armeen, sondern von einem ganz alltäglichen menschlichen Krampf und Kampf – und davon, wie Gott hier hilft.

„Es ist kein Fels, wie unser Gott ist.“ (V2) Und dann zu den Widersachern: „Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde.“ (V3)

Hanna spart in ihrem Lied nicht mit Lob für Gott. Sie singt aber durchaus auch gegen ihre Widersacher an. Sie macht sich Luft. Ein sehr persönliches Lied mit vielen göttlichen und  auch sehr menschlichen Aspekten.

In den letzten Tagen habe ich festgestellt, dass bis hin ins direkte nachbarschaftliche Umfeld die Nerven blank liegen. Corona nervt. Die Kontaktsperre ätzt. Die Maßnahmen zehren an den Kräften. Der Ton miteinander wird rauher. Die Geduldsfäden reißen schneller.

Manchmal empfiehlt es sich in Ruhe bis 10 zu zählen, wenn die Emotionen hoch gehen. Vielleicht empfiehlt es sich aber auch, einfach mal zu singen. Ein Loblied. Ein Danklied. Ein Klagelied. Was auch immer.

Haben Sie ein eigenes Lied für sich selbst? Haben Sie ein Lied, das Ihnen Luft macht? haben Sie ein Lied, dass Ihnen Mut gibt? Haben sie ein persönliches Lied, dass sie gerne auch mal gegen Angst und Sorgen und Widerstände ansingen? Oder ein Lied, das sie gerne mal laut aufdrehen, wenn es aus den Boxen schallt?
Suchen Sie sich doch heute eines aus und hören Sie es sich bewusst an. Singen Sie es mit. Und behalten Sie es auf den Lippen…  für alle Fälle.

 

 

 

 

 

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Lieder der Bibel: Mirjam

In dieser Woche des Kantate-Sonntags, möchte ich mich von einigen Liedern udn Gesängen inspirieren lassen, die in der Bibel zu finden sind.
Die Bibel enthält verschiedenste Arten von Texten – unter anderem eben auch Liedtexte.
Manche davon werden ausdrücklich als Lied wiedergegeben und genau auf diese will ich in diesen Tagen hören und jeweils einen kleinen Gedanken davon mitnehmen.

Heute beginne ich mit einem sehr kleinen und kurzen Lied: Das Lied der Mirjam aus 2. Mose 15,21.

Und Mirjam sang ihnen vor: Lasst uns dem HERRN singen, denn er ist hoch erhaben; Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt.“

 

Dabei schlägt Mirjam, die Prophetin und Schwester Aarons und Moses, eine Pauke und tanzt zusammen mit den Frauen. Es ist ein Freudenlied, ein Siegeslied, das sie hier laut und mit Nachdruck anstimmt.

Lieder können ernst und schwer sein. Doch viele, viele Lieder sind fröhlich und beschwingt. So auch das von Mirjam. Es mag erschrecken, dass der zweite Satz so brutal klingt. Dieses Lied wird kurz nach dem Durchzug durchs Schilfmeer gesungen. Gott teilt das Meer, lässt das Volk Israel hindurchziehen und lässt die Fluten über den ägyptischen Verfolgern zusammenstürzen. Sie ertrinken jämmerlich. Israel ist gerettet. Es ging um Leben und Tod! Und Gott hat wunderbar geholfen!

Nein: Das Leid der Mirjam achtet nicht auf politische Korrektheit oder auf Form und Anstand. Es bricht aus der Prophetin heraus: Gott ist groß! Gott ist mächtig! Gott hat für uns gekämpft und gesiegt!

Für uns als Christen ist das Singen ein wesentlicher Bestandteil unserer Glaubenspraxis. Über Jahrhunderte hinweg wurde Glaube auch in Liedform gebracht. Dabei geht es manchmal um schwere und ernste Inhalte.  Manche Lieder sind sogar theologischen Lehrstücken gleich. Doch ganz oft geht es auch darum, der Freude und Bewunderung Gottes irgendwie Ausdruck zu verleihen. Da reicht Text einfach nicht. Da gehören dann Töne und auch Tanz dazu.

Mit dem Gesang in den Gottesdiensten ist es ja zur Zeit etwas schwierig. Manches spricht dafür, dass vielfältiger, freier Gemeindegesang in einem Raum ein erhöhtes Corona-Ansteckungsrisiko mit sich bringt. Aber warum nicht auch woanders Singen – im Freien? Unterwegs. Oder auch mal alleine zu Hause oder in der Familie? Oder warum nicht auch mal nur einem Einzelgesang lauschen, wie dem der Mirjam. Ich kann mich daran mitfreuen, wie das Volk Israel.

Denn Gott hat auch mich durch Christus befreit und bis hierher durchgetragen!
Davon kann ich ein Lied singen. 😉

 

 

 

 

 

 

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Kantate -Singt dem Herrn…

Liebe Geschwister,

Für meinen Einstieg in die Tätigkeit als Musikreferent im Gemeinschaftswerk durfte ich zu Beginn des Jahres dieses kleine Lied als Vertonung unserer Jahreslosung einbringen.

„Ich glaube, hilf meinem Unglauben“    Markus 9,24

 

Download des Liedes hier und hier als mehrstimmiger Satz.

 

Ein Vater bringt hier seinen stummen und von einem bösen Geist befallenen Sohn zu Jesus, damit er ihn heilt. Jesus bemerkt jedoch seine Zweifel und sagt zu ihm „Alles ist möglich, wenn du mir vertraust.“ Verzweifelt und gleichzeitig voller Glauben ruft ihm der Vater daraufhin unsere Jahreslosung zu.

Wie oft fällt es mir im Alltag schwer, Gott dieses Vertrauen entgegenzubringen? In guten Zeiten fällt dies noch leicht, doch sobald mir es das Leben schwer macht, zweifel ich. Eine schwere Epidemie zwingt unser Land und die ganze Welt in die Knie, vieles ist ungewiss und gerät ins Wanken. Lasst uns gerade jetzt Gottes Zusage uns immer wieder ins Gedächtnis rufen: Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt! Ich glaube!

Liebe Grüße

Simon Schunn

Musikreferent

 

… weiterarbeiten …

Heute hätte sich der GWBB-Vorstand in Rathenow getroffen.

Personalfragen stehen an. Finanzthemen sind zu besprechen. Vereinsrechtliche Notwendigkeiten müssen geklärt werden…

Die Verordnungslage lässt noch keine Treffen von Vereinsgremien zu.
Also sind wir heute nicht in Rathenow. Schade. Wir haben uns auf die Gastfreundschaft der Geschwister in Rathenow gefreut. Wir kommen ein anderes Mal gerne zu Euch! Danke Euch dafür!!!

Wir treffen uns trotzdem. Online, zu einer verkürzten Sitzung.
Die moderne Technik macht’s möglich!

So arbeiten derzeit übrigens viele unserer Gremien derzeit. Auch in den Gemeinschaften vor Ort finden Treffen über Onlineplattformen statt. Das ist durchaus möglich und gut machbar. Natürlich hat das direkte persönliche Miteinander viele Vorteile. Gerade schwierige Themen sind viel besser zu besprechen und zu klären, wenn man direkt beieinander sitzt. Doch ich staune, wie gut zur Zeit die Arbeit auch über Webcam und Mikrofon geht.

Ich bete, dass dies kein Dauerzustand ist. Ich bete, dass Gemeinschaft auch wieder Gemeinschaft echt erlebt. Ich bete aber auch für die vielen Video- und Telefonkonferenzen dieser Wochen.

Bitte beten Sie auch für das heutige Treffen des Gesamtvorstands. Beten Sie bitte für Gelingen und gute Entscheidungen. Danke.

Tag der Arbeit 7 – Gott arbeitet

Jetzt ist der Tag der Arbeit schon eine Woche her.

Erinnern Sie sich, was ich am 1. Mai festgestellt habe? Gott arbeitet!
Gott arbeitet an uns… „Er setzt alles daran, dass wir nicht festgelegt sein müssen auf Scheitern, Mühen und Misserfolge. Vergebung, Gnade und Segen… das bestimmt die Arbeitswelt Gottes.“ So habe ich es geschrieben am 1. Mai.

Im Alten Testament gibt es ein wunderbares Bild dafür, dass Gott an uns arbeitet. Er gestaltet und, prägt uns, formt uns. Gott wird verglichen mit einem Töpfer (vgl. Jer 18,1-6)

Vertrauensvoll will ich mich in Gottes Hand geben und mich gestalten lassen. Ich möchte mir Gottes Arbeit, Gottes Dienst an mir gefallen lassen…

  • Der Schöpfer gibt mir Form, Struktur und Leben.
  • Der Heiland vergütet mich durch und durch und macht mich zum guten Werkstück.
  • Der Heilige Geist gibt mir Kraft und Sinn und füllt mich mit Liebe und Glauben.

Ich mag das Lied „Herrlicher“ Gott von Darlene Zschech und Daniel Jacobi: