Tag der Arbeit 6 – Gerechte Arbeit

Der Tag der Arbeit, der letzte Woche gefeiert wurde, hat nicht nur zum Inhalt, dass mal ein freier Tag sein muss. Nein, er hat viel mehr den Hintergrund, dass Arbeit, welche Menschen und Gesellschaft prägt, auch gerecht und fair sein sollte.

Die geschichtlichen Wurzeln dieses Tages liegen im 19. Jahrhundert. Der Gedanke von Gerechtigkeit und Fairness in den Arbeitsverhältnissen ist weitaus älter! So hat auch die christliche Botschaft etwas zu Arbeit, Lohn und Gerechtigkeit zu sagen.

In der Antike war Arbeit etwas, mit dem sich der freie Mann nicht wirklich rumplagen musste. Vor allem die körperliche Arbeit blieb den Sklaven überlassen. Philosophie, Politik, Religion, Rechtswesen, … das war die Arbeit der Vornehmen.
Wie anders klingt da Paulus, wenn er als Gelehrter und Apostel unterstreicht, dass er für seinen Lebensunterhalt selbst handwerklich arbeitet. (1. Kor 4,12)
Ist nicht schon alleine die Tatsache, dass Jesus in einer Zimmermannsfamilie aufwächst und dass viele seiner Jünger einen handwerklichen Beruf hatten, eine Wertschätzung von Arbeit?

Alle Arbeit hat ihren Wert. „Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.“ (Lk 10,7, 1Tim 5,18) Dies darf man nicht nur für geistliche Berufe gelten lassen.

Ein sehr aufrüttelnder Text, ist das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg. (Mt 20,1-16) Ein Weinbergbesitzer stellt mehrfach zu verschiedensten Zeiten und Konditionen Arbeiter an. Am Ende erhalten alle den gleichen Lohn! Da stimmt was nicht im menschlichen Bauchempfinden!! Doch offensichtlich gibt es eine andere Art von Lohn und Gerechtigkeit im Maßstab Gottes. Auch im Zusammenhang mit Arbeit!

Spannend wird es dann, wenn in der Bibel konkrete Hinweise und Vorgaben gemacht werden, wie Arbeitsverhältnisse auch für Christen auszusehen haben! Wir tun uns schwer, wenn z.B. Anweisungen für Herren und Sklaven lesen, denn Sklaverei wird heute (meist) verurteilt. Doch in der damaligen Zeit war es ganz üblich, solche Dinge zu beschreiben. Wenn in der Bibel nun dazu etwas steht, verstehe ich als heutiger Leser oft gar nicht mehr den revolutionären Ansatz dahinter! Sklaven werden im Glauben als Geschwister angesprochen und behandelt. Sklavenbesitzer werden zu einer für damalige Verhältnisse unglaublichen Verantwortung für ihre Sklaven angehalten (vgl. Eph 6,5-9; Kol 3,22-4,1) Im Philemonbrief wird ein entlaufener Sklave zu einem Bruder im Herrn erklärt! (Phlm 15)…

Was dort geschieht: Arbeitsverhältnisse, Lohnverhältnisse, Dienstverhältnisse werden auf eine neue Grundlage gestellt. Auch sie sind im Licht des Evangeliums und der Gerechtigkeit Gottes zu sehen! Das ist wirklich revolutionär!!

Warum schreibe ich das? Weil wir den Tag der Arbeit nicht nur als „nichtchristlichen“ Feiertag sehen dürfen! Arbeit ist ein wichtiges Thema auch für uns Chirsten. Auch „gerechte Arbeit“ sollte uns am Herzen liegen! Ich finde, wir dürfen den Tag der Arbeit durchaus bewusst wahrnehmen.

  • Es ist ein Tag, an dem wir Staunen und Danken dürfen, wie Gott auch hier gehandelt und verändert hat. Danke, dass wir arbeiten dürfen und können. Danke für guten und gerechten Arbeitslohn. Danke, dass wir auch aufgefangen werden, wenn wir nicht mehr arbeiten können.
  • Es ist ein Tag, an dem wir unsere Arbeitsverhältnisse und unser Miteinander in der Arbeitswelt gerne mal prüfen dürfen. Wie gehen wir miteinander um? Wertschätzung und echte Zusammenarbeit – sind wir da gut miteinander unterwegs? Gelten Nächstenliebe und Wahrhaftigkeit auch hier? Wie steht es mit Ehrlichkeit? Mit Demut? Treue? Und sind z.B. Mobbing, Mauschelei oder Gier wirklich so weit weg von uns?
  • Es ist ein Tag, an dem wir daran denken können, dass in dieser Welt vieles im Argen liegt, auch in der Arbeitswelt. Sklaverei ist leider immer noch ein Thema in dieser Zeit, das ist nicht wegzureden. Ausbeutung und Lohndumping sind Realitäten. Und warum werden Frauen eigentlich oft noch schlechter bezahlt, als Männer? Und warum gibt es dieses Lohngefälle von Westen nach Osten? Und, und, und…

Tag der Arbeit… Eigentlich ist ein Tag im Jahr viel zu wenig. Jeden Tag müsste ich hier aktiv werden. Ora et labora… Bete und arbeite!

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Tag der Arbeit 5 – Dranbleiben!

Erschrocken blicke ich die Mitarbeiterin an. „Tut mir Leid,“ sagt sie, „ich lege alle meine Aufgaben nieder. Meine Therapeutin hat mir dringlichst dazu geraten, sonst komme ich nie zur Ruhe.“ So, oder so ähnlich hat mir vor Jahren eine Mitarbeiterin in einem Gespräch mitgeteilt, dass sie die Leitung einer Gruppe, die Mitarbeit im Gottesdienst und das Engagement für die Senioren beendet. Sie kam gerade erst frisch von einem Klinikaufenthalt. Auch beruflich hat sie zur gleichen Zeit bewusst reduziert und ihre Leitungsstelle abgegeben.

Natürlich habe ich das sofort akzeptiert und unterstützt. Aber bis heute geben mir dieses Gespräch und diese Entdeckung sehr viel zu denken. Wenn sogar Mitarbeit in einer Gemeinde zur Last und zur zermürbenden Qual wird, dann läuft etwas falsch!
Ich kann doch nicht mit ansehen und dulden, dass Gemeinde, die eigentlich Menschen aufbauen sollte, diesen Menschen durch Strukturen, Abläufe und Forderungen schadet! Da stimmt doch etwas nicht…  ganz grundlegend nicht!

Natürlich gibt es Zeiten, in denen es auch in der Gemeinde richtig rund geht. Und ja, Stress und intensiver Einsatz können dabei auch richtig Spaß machen. Und natürlich kommen bei solchen Erschöpfungen immer viele Faktoren zusammen, niemals nur die Mitarbeit in der Gemeinde. Und trotzdem…  Haben wir in solchen Momenten vielleicht vergessen, dass Gemeinde eine ganz andere Grundlage hat? Sie gehört Gott, nicht uns. Er baut sie, nicht wir. Sie ist „Leib Christi“ und nicht unsere Organisation. Es geht zuallererst um Beziehungen, nicht zuvor um Programme. Wachsen, Blühen und Gedeihen sind Geschenke und keine Pflichten.

Ich wünsche mir dann Umkehr! Rückbesinnung oder Neubesinnung! Konzentration auf das den auf den, der Gemeindearbeit wirklich ausmacht!
Jesus sagt zu seinen Jüngern in Johannes 15, 1-8 unter anderem den Satz:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

 

Das sagt er nicht, um Druck aufzubauen und sie gefälligst noch zu intensiverem Dranbleiben zu drängen. Nach dem Motto: Man muss halt nur noch mehr arbeiten und mehr beten und mehr opfern und mehr Einsatz zeigen… dann klappt das schon mit Jesus und dem Glauben und der Gemeinde…   NEIN!!! So nicht!!!

Gemeinde und Glauben und Segen sind nicht von meiner Haltung und meinem Tun abhängig. Sie hängen ganz allein am wahren Weinstock, an Jesus Christus.
Dranbleiben heißt: Sich mehr und mehr halten lassen von dem, was Christus für uns tut.

 

In diesen Corona-Wochen habe ich mit einzelnen Mitarbeitern gesprochen, die sonst hoch engagiert in ihren Gemeinschaften unterwegs sind. Sie haben, bei allem Corona-Frust und allem Hoffen, dass alles gut geht und bald vorüber ist, auch gesagt: „Was wir zur Zeit genießen, ist, dass wir mal nicht jede Woche wieder und wieder in der Gemeinde rotieren und funktionieren müssen. Wir bekommen gerade so vieles auch einfach nur mal selbst „ins Haus“ geliefert – auch geistliche Nahrung.“
Nach den Wochen werden sie bestimmt wieder loslegen in der Mitarbeit! Gut so! Darüber freue ich mich und bin dankbar. Doch vielleicht lernen wir doch auch in diesen Wochen der Abhängigkeit dazu und werden, was unser Arbeiten angeht, klüger und gelassener, vertrauensvoller und abhängiger vom wahren Weinstock.

 

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Tag der Arbeit 4 – Danke, liebe Mitarbeiter!

Gestern habe ich Sie zur Mitarbeit eingeladen. Genauer: zum Beten.

Unser Werk, unsere Gemeinden und Gemeinschaften, unsere Kirche und überhaupt unsere ganze Gesellschaft leben alle davon, dass sich aber über das Beten hinaus auch Menschen zu aktiver Mitarbeit einsetzen.

Ehrenamtliche Mitarbeiter investieren so manche Stunden ihrer Freizeit. Sie gestalten Gruppenstunden, engagieren sich in Gremien, kümmern sich um Organisation, planen Freizeiten, pflegen Häuser und Gärten, machen Musik, und viel mehr.  In unseren Gemeinschaften sind es oft auch ehrenamtliche Mitarbeiter, die Verkündigungsaufgaben übernehmen und z.B. auch predigen.

Hauptamtliche Mitarbeiter sind im Werk und in den Gemeinden und Gemeinschaften angestellt und übernehmen sogar beruflich Aufgaben, zu denen Sie ausgebildet und berufen sind. Predigt, Seelsorge, Leitung mit den Teams von Ehrenamtlichen. Theologisches Arbeiten und kreative Initiative… damit gestalten sie wertvoll unsere Gemeindearbeiten.

Gut, das so viele fleißige Hände und kreative Köpfe am Werk sind. Was wäre unser Werk ohne sie?

Darum:

Danke, liebe Mitarbeiter!
Gerade in dieser echt besonderen und anstrengenden Zeit setzt Ihr Euch weiter ein! Ihr investiert Kraft, Zeit, Geld, Arbeit und viel Liebe in diese Mitarbeit! Herzlichen Dank!

 

Ohne Euch wäre all diese Gemeinschaftsarbeit im GWBB so gar nicht möglich!

Hinter all dem steht auch Gott! Gott arbeitet! Gott bewirkt Wachsen und Gedeihen. Gott schenkt Kraft und Mittel zum Arbeiten. Es ist seine Art, mit Euch und uns diese Welt und Zeit zu gestalten. Ihr seid also nicht nur Mitarbeiter im GWBB, sondern Gott sieht Euch als seine Mitarbeiter!

Darum ist es auch nicht so wichtig, ob Ihr haupt- oder ehrenamtlich arbeitet, ob Ihr in der Verkündigung aktiv seid oder eher handwerkliche Dinge macht oder ob Ihr hoch engagiert unterwegs seid oder auch nur mal hier und dort nach Möglichkeit mit anpackt: Es gilt Euch: Ihr seid Gottes Mitarbeiter.

Paulus schriebt in 1. Kor 3,8:
„Von Gottes Mitarbeitern ist einer so notwendig wie der andere, ob er nun das Werk beginnt oder weiterführt. Jeder wird von Gott den gerechten Lohn für seine Arbeit bekommen.“  (Übersetzung: HfA)

Euer Einsatz lohnt sich!
Also nochmal ein Dankeschön und ein herzliches „Vergelt’s Gott!“

 

 

Tag der Arbeit 3 – Komm mach mit!

Heute möchte ich Sie einladen zur Mitarbeit im GWBB.

Ist Ihnen gerade schon ein kleiner Schreck in die Glieder gefahren?
Ich kenne das:

  • „Macht mal alle mit“
    Ich muss ehrlich sagen dass mich solche Appelle mehr abschrecken, als motivieren. Bitte nicht… ich schaue möglichst unauffällig weg…
  • „Liebe Eltern, nächsten Samstag findet unsere fröhliche Schulhofaufräumaktion statt zu der wir Ihre freiwillige Hilfe erwarten und alle sind dabei… „
    Echt jetzt? Ich muss zugeben, dass nicht immer Fröhlichkeit und Freiwilligkeit mein Herz erfüllen, wenn so eine Mail aus der Schule bei mir eintrifft. (Auch wenn es nachher meist viel schöner ist, als vorher gedacht 😉  )
  • Ein guter Christ muss aber gefälligst und unbedingt mindestens 3 Aufgaben in der Gemeinde… sonst…..   und es fehlt sowieso immer jemand, der…  
    Also da möchte ich doch mal dringend hinterfragen, worum es denn eigentlich wirklich geht bei der geforderten Mitarbeit und so einer Gemeinde. Ich erlebe eher fruchtbare Mitarbeit, wo jemand begeistert seine Gaben in Freiheit einbringen kann.

 

Und doch bitte ich Sie um Mitarbeit!

Seien sie beruhigt. Ich will Sie nicht vereinnahmen , beschere Ihnen nicht noch mehr Termine und will Sie auch nicht mit sanftem Gewissensdruck bewegen. Ich möchte Sie herzlich bitten, eine ganz wichtige Aufgabe mit zu tragen – ganz nach Ihrem wollen und Können. Sie können es jederzeit erledigen. Sie können von zu Hause mitarbeiten und auch von unterwegs. Sie können es bedacht und intensiv tun, oder auch mal kurz zwischen zwei Erledigungen.

Worum es mir geht:
Bitte beten Sie für unsere Arbeit und für die Anliegen des GWBB.

Beten ist wertvolle Mitarbeit. Ohne Gebet hängt all unsere eigene Arbeit und Mühe in der Luft.

Rogate! So heißt ein Sonntag des Kirchenjahres und er ist diesmal am 17 Mai.
„Betet!“ heißt das übersetzt. Es ist eine herzliche Bitte und eine Einladung. Und sie müssen damit nicht bis zum 17. Mai warten.

Gerne können Sie hier den aktuellen Gebets- und Infobrief des GWBB herunterladen.
Vielleicht wollen Sie ihn ja sogar abonnieren. Sie finden ihn auch immer auf dieser Homepage, meist in den ersten Tagen eines Monats.

Danke für Ihr Mitbeten! Danke für Ihre Mitarbeit!

 

 

Jubilate – Jauchzet!

Der heutige Sonntag hat (wie die kommenden beiden) einen Namen in Befehlsform: Jubilate! Das heißt: Jauchzet!

Ich weiß nicht, wie es Ihnen damit geht, aber wenn mir jemand das Jubeln befehlen will, werde ich erst mal skeptisch. Es klingt für mich nach politischer Meinungsmache und Manipulation. Es klingt für mich nach Zwangsfröhlichkeit im Karneval oder im Stadion mit Klatschpappe und Applauszeichen. Das klingt für mich, wie aufgesetzte gute Mine zu bösem Spiel. Und das soll heute das Sonntagsthema sein?

Bitte lassen Sie sich nicht beirren. So oberflächlich und kurzsichtig ist das „Jubilate!“ nicht gemeint!
Es geht zurück auf den Beginn von Psalm 66. Lesen Sie den mal aufmerksam durch!
Sie merken sofort: Ja da klingt eine riesige Begeisterung für Gott an. Aber die ist nicht oberflächlich. Die ist sogar sehr tiefgründig und echt.
Im Psalm ist nicht nur alles wunderschön, rosarot und eitel Freude, Sonnenschein. Sehr realistisch ist dort auch die Schattenseite des Lebens beschrieben und dass auch der Fromme Zeiten des Zweifels und der Klage durchlebt.
Und doch erinnern sich die Beter und Sänger des Psalms immer wieder daran, dass Ihr Glaube an Gott sie durchträgt. Gott kann! Gott will! Gott wird helfen!

Nein, auch mir ist nicht stets zum Jubeln zumute. Und gerade in diesen Tagen nicht. Ich bin den ewigen Trott des Homeoffice müde. Ich mag nicht mehr von Opferzahlen und Infektionsraten lesen. Ich will die Sorgen um geplante Veranstaltungen und wirtschaftliche Entwicklungen los sein. Ich möchte Menschen wieder ins Gesicht schauen, wenn ich ihnen im Geschäft begegne…  Nein… ich kann gerade nicht wirklich laut jubeln…

Und doch: Der Psalm, der Sonntag, meine Mitchristen in Telefongesprächen oder im Videocall,… sie erinnern mich immer wieder daran: Du bist gehalten und getragen. Du kannst getrost sein. Du darfst hoffen…

  • Nächste Woche dürfen in unseren Gemeinden wieder erste (vorsichtige) Gottesdienste stattfinden, wenn die Räume und Möglichkeiten das hergeben. Ich freue mich drauf! Ein Zeichen, dass es weiter geht. Jubilate!
  • Die Infektionszahlen waren in Deutschland erstaunlich gering. Wir haben nicht nur Glück gehabt, sondern sind von Gott bewahrt worden bis hieher. Und selbst wenn eine zweite Welle kommen sollte:  Die jetzige Lage hat uns darauf vorbereitet. Wir könnten ihr bewusster begegnen. Ich bin getrost. Jubilate!
  • In unserem Land herrscht trotz der unglaublichen Lage ein großes Maß an Verständnis und Frieden. Unser Gesundheitssystem, politisches System, Sozialsystem, usw…  sind trotz mancher Erschütterung insgesamt stabil geblieben. Das kommt nicht von irgendwoher. Ich danke Gott. Jubilate!

Was können und wollen Sie hinzufügen?
Jubilate heißt nicht wild und grundlos drauflos zu jubeln und Winkelemente zu schwenken! Sondern Jubilate bedeutet: Schau hin! Komm dazu! Entdecke! Höre! Nimm wahr, wie gut es Gott mit Dir meint!

So ist Jubilate nicht ein harscher Befehl, sondern eine begeisterte Einladung!

Ja! Gott ist groß. Jubilate!

 

Tag der Arbeit 2 – Der Ruhetag

„Na, was ist das denn für eine Arbeitsauffassung?“ mögen Sie jetzt fragen.
„Kaum redet der von Arbeit, schon kommt die Frage nach dem Ruhetag. Geht ja gar nicht.

„Geht ja wohl,“ sage ich. Muss sogar sein.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch! Ich möchte jetzt nicht die Arbeit abschaffen und nur noch Pausen haben. Aber ich bin der festen Überzeugung: wenn Arbeit, Leistung und Dienst nicht auch die Ruhe und Unterbrechungen kennen, dann stimmt da was nicht.

Von Anfang an wird in der biblischen Tradition der Ruhetag betont. Es ist der Tag, an dem sogar der Schöpfer ruht. (1. Mose 2,2) Es ist ein Tag, an dem alles Schaffen und Wirken seine Vollendung und Güte erfährt – die Heiligkeit, die Bestimmung. Dafür ist letztlich alles gemacht, dass es Segen und eine echte, tiefe, zufriedene Ruhe erfährt. Der Siebte Tag als Ruhetag war und ist eines der wesentlichen Kennzeichen des jüdischen Glaubens bis heute. Überall ist das Volk Gottes daran zu erkennen. In den Geboten wird er über Generationen hinweg weitergegeben, als Zeichen des Segens und der Freiheit.

Es drückt aus: „Warum ruhen wir am Siebten Tag? Weil wir’s können!
Weil Gott alles für uns so wunderbar gemacht hat! Weil wir genau dadurch Gott die Ehre geben.“

Arbeit gehört zum Menschsein dazu. Das habe ich gestern festgestellt. Sie ist ein Privileg!
Aber sie erfüllt und vollendet es nicht!
Ruhen, Feiern, Genießen…  Die Arbeit muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt!
Das drückt auch Jesus bei den Streitigkeiten um die Sabbatruhe im Neuen Testament immer aus.
Manchmal frage ich mich kritisch, bei der Betriebsamkeit mancher christlichen Gemeinde, ob uns Frommen das selber noch so bewusst ist. Wie sehr betonen wir die Arbeit in unserer Gemeindearbeit und vergessen deren Sinn und Ziel?

Und wie geht mir selbst damit? Hab ich die Ruhe? Oder stapfe ich im Hamsterrad des Lebens, unaufhörlich getrieben und komme dabei niemals an mein wirkliches Ziel?

Vielleicht können wir an diesem langen Wochenende einmal entdecken, was uns wirklich Ruhe gibt. Wo kann ich wirklich frei sein?  Vielleicht dient mir dazu ja sogar die ein oder andere Zwangspause der Corona-Tage zum Nachdenken!

Ich selbst finde meine Ruhe und Erfüllung und die Freude über meine Arbeit und Leistung dann, wenn ich entdecke: Es ist schon längst alles gut und vollbracht. Gott hat es sehr gut werden lassen. Jesus zeigt, wo wirkliche Ruhe in Gott liegt. Er hat es sehr gut gemacht… sogar mein Arbeiten und Wirken bringt er zum guten Ende!

 

 

PS: Im Gebet denke ich heute bewusst an die Menschen, die arbeiten, wenn andere meistens frei haben! Gott soll auch ihnen Zeit, Kraft und Ruhe schenken!

Tag der Arbeit 1

Heute ist der erste Mai, der Tag der Arbeit!

Es ist ein Feiertag, der auf Anliegen der Arbeiterbewegung zurückzuführen ist. Er hat eine bewegte und nicht immer friedliche Geschichte.  Bis heute beschert dieser Tag manchen Orten eine gewisse Unruhe, man denke z.B. nur an die alljährlichen Demos in Berlin.

Dieser Tag ist kein kirchlicher Feiertag. Aber trotzdem geht er an uns Jesus-Leuten ja auch nicht vorüber. Er bietet Zeit zur Erholung und Ruhe. Von den Errungenschaften der Arbeiterbewegung profitieren wir genau so. Und warum nicht an einem arbeitsfreien Tag auch mal über die guten und schwierigen Aspekte der Arbeitswelt nachdenken?

So wird es in diesen immer noch anhaltenden Corona-Tagen wieder eine kleine Themen-Reihe auf der Homepage geben. Diesmal Gedanken zum Thema „Arbeit“.

Heute ein kleiner, erster Impuls:

Arbeit ist ein Geschenk!
Arbeiten ist etwas Wunderbares. Arbeiten gehört zum Mensch-Sein.

Bevor Sie jetzt mit dem Kopf schütteln und mich für einen unverbesserlichen  Workaholic halten: Ich mag es auch sehr gerne, auszuruhen und mal nichts zu tun. Das muss auch sein und ich kann es genießen. Ein Arbeitsalltag mit Lasten, Pflichten, Fristen und Terminen ist nicht das, was mir z.B. im Urlaub fehlen würde…

Doch es steckt einfach drin in meinem Wesen: Zu lange nichts tun macht mich unruhig. Ich möchte gestalten, bewegen, schaffen, kreieren, ordnen, in Stand setzen…
Nein, es muss nicht das Büro sein: Hier ruft der Garten. Dort ist was zu reparieren. Man könnte sich auch nochmal sportlich betätigen. Oder ich fange sogar mal wieder an Musik zu machen mit Übung und Einsatz und Kreativität. Ich suche mir irgendwie etwas zu arbeiten… Zu viel Sofa und Netflix ist einfach unbefriedigend auf Dauer…
Kennen Sie das vielleicht auch?

 

Die Bibel beschreibt in den ersten Kapitel das grundsätzliche Wesen des Menschen. Und von Anfang an gehört Arbeiten dazu. Bebauen und Bewahren, Verwalten und Gestalten von Gottes Schöpfung. Arbeit ist Geschenk und Lebenszeichen.

Last und Mühsal kommen erst später zur Arbeit hinzu, nach dem biblischen Sündenfall, wenn der Mensch selbst entscheiden will, was gut und böse, richtig und falsch ist, die Dinge selbst bemessen und bewerten will.  Dann plötzlich macht Arbeit Mühe und Misserfolge und Widrigkeiten prägen das Arbeiten mit.

Vielleicht ist dann umso wichtiger, dass Gott selbst danach die Mühe nicht scheut und weiter daran arbeitet, dass alles wieder heil wird.
Der Prophet Jesaja formuliert  das in Jes 43,24f so:

Gott spricht: Mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht.

Das könnte mal eine ganz besondere Botschaft für den Tag der Arbeit sein:
Gott arbeitet! Er setzt alles daran, dass wir nicht festgelegt sein müssen auf Scheitern, Mühen und Misserfolge. Vergebung, Gnade und Segen… das bestimmt die Arbeitswelt Gottes.

Einen gesegneten Tag der Arbeit – möchte man sagen! Würde unser Arbeiten doch mehr von dieser Arbeit und Mühe Gottes bestimmt!

Corona und das Sterben

Ein absolut empfehlenswerter Beitrag, mit dem ich auch herzlich von Steffen Kern grüßen darf!

Mancher erinnert sich: Unser Redner Letztes Jahr – „Tag der Gemeinschaft“ in Woltersdorf auf der Maiwiese!

Es lohnt sich, diese kleine „Bibelstunde“ auf Youtube zu verfolgen:

Corona und das Sterben

 

 

Beste Grüße an Dich, Steffen! Danke. Sei bewahrt und erlebe Gottes Segen!

Gottes Sehnsucht

Wenn es um Religion geht, ist man immer sehr schnell dabei, sie als möglichen Weg zu Gott zu interpretieren – im schlimmsten Fall als Irrweg.
Der Mensch wird dabei oft als suchendes Wesen beschrieben, dass auf irgend eine Art einer höheren Bestimmung nachkommt und nach einem Gott, einer tiefen Wahrheit oder einem Ursprung strebt.
Er hat – bewusst und unbewusst – eine Gottessehnsucht. Er strebt nach Höherem.
So fängt religiöses Leben beim Menschen an. Er hat Sehnsucht nach Gott.

Wer aufmerksam die biblische Darstellung liest, spürt, dass es dort anders beschrieben und betont wird. Es geht nicht um ein Streben des Menschen, sondern um ein Bestreben Gottes. Gott schafft den Menschen nicht als sein Spielzeug oder sein Experiment, sondern von Anfang an will er ihn, als sein Gegenüber, sein Ebenbild. Von Anfang bis zum Ende  ist es Gottes Sehnsucht nach dem Menschen, die alles vorantreibt. Ein paar Indizien dafür:

Wo bist Du, Mensch? (Gen 3)
Schon im Bericht des Sündenfalls, der Entfremdung und Entfernung von Gott, zeigt sich, dass Gott Sehnsucht nach seinen Ebenbildern hat. Die Grundfrage der Gott-Mensch-Beziehung lautet nicht „Wo ist Gott?“, sondern: „Wo bist Du, Mensch?“ Er vermisst uns!

Der verlorene Sohn und der liebende Vater. (Lk 15)
Das neue Testament berichtet davon, dass Gottes Sehnsucht nach seinen Menschen so weit geht, dass er selbst Mensch wird und zu ihnen kommt. Ein sehr zentraler Text, der dies beschreibt, ist das sogenannte „Gleichnis vom verlorenen Sohn“ aus dem Lukasevangelium. Eigentlich ist es das „Gleichnis vom barmherzigen Vater“, denn hier liegt der eigentliche „Dreh- und Angelpunkt“ der Geschichte. Der Vater läuft in der Geschichte seinem wiederkehrenden Sohn entgegen und setzt ihn wieder ein in die ursprünglichen Beziehung. „Dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden.“ Lk 15,24. (Eben nicht: „Der Dummkopf ist zur Besinnung gekommen und hat den endlich seinen Weg gefunden!“ 😉 )
Die Sehnsucht und Liebe des Vaters ist das wahrhaft „göttliche“ an diesem Gleichnis.

Wiederkunft Jesu und Vollendung (Offbg 21)
Auch der Blick auf die Vollendung der Zeitgeschichte unterstreicht, dass es eine Bewegung Gottes ist, um die es geht. Jesus kommt wieder in diese Welt und gestaltet sie neu. Seine Bewegung!  Offbg. 21,3 betont bewusst: „Gott wird bei ihnen wohnen“ und nicht, die Menschen werden irgendwann dort ankommen, wo Gott wohnt, wenn sie die religiöse Sprossenwand erklommen haben und endlich oben sind! Nein: Gott hält bis zuletzt die Trennung nicht aus und tut alles, dass er bei seinen Menschen sein kann.

In den letzten Tagen habe ich Sie immer mal wieder mit hinein genommen in menschliche Sehnsüchte, die vielleicht gerade jetzt in der Corona-Zeit besonders spürbar werden.
All diesen Sehnsüchten wendet sich Gott immer wieder zu. „Er erquicket meine Seele“. (Ps 23,3)
Das alles aufgrund seiner großen Sehnsucht nach mir. Ihm gefällt es gut zu sein, gütig zu sein! Das ist seine Sehnsucht . Gott sei Dank!

Alle Bibelzitate nach Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Sehnsucht nach Liebe

Derzeit kommunizieren wir häufig über Chats und Messenger. Dazu gehören auch Emojis, dies kleinen Bildchen, die Emotionen ausdrücken sollen.

Es gibt verschiedene Hitlisten dieser Symbole. Immer vorne dabei sind irgendwelche Formen und Arten von Herzchen. Kussherzchen, Herz-Augen, rote Herzen, Doppelherzen, usw. Gaaaaaanz viel Liebe wird so durchs Netz geschickt!

Ich glaube tatsächlich, dass Menschen in diesen Tagen empfänglicher sind für große und kleine Liebesbotschaften. Wenn schon die Nachrichten im Fernsehen immer kleine Hiobsbotschaften bringen, dann darf man doch wenigstens untereinander mal ein Herzchen schicken, oder?

Steckt dahinter vielleicht auch die große menschliche Sehnsucht nach Liebe?
Liebe zu erhalten, Liebe zu geben, Liebe zu teilen?
Vielleicht klingt ihnen das zu lieblich, zu herzig oder zu schmalzig. Nennen Sie es gerne auch anders. Doch ich glaube, dass Lieben und Geliebt-Werden etwas ist, dass wir zum Leben brauchen.
Dabei geht es nicht um ein bisschen Liebelei oder Lieblichkeit! Es geht um ein eine gewaltige Kraft, die ganze Leben und Schicksale bestimmen und verändern kann.

So ein kleines Kussmund-Smiley kann also ganz schön viel bedeuten!

Wissen Sie was: Ich möchte Ihnen heute eine Liebeserklärung machen. Vielleicht nicht so, wie Sie jetzt denken. Klar – ich mag Sie auch! Aber da ist einer, der Sie viel vollkommener und bedeutender liebt. Hören Sie mal:

  • Gott sagt: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jer 31,3

  • Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16

  • Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.  1.Joh 4,9

  • Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. 1. Joh 4,16

  • Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Röm 8,38f

  • Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe höret nimmer auf. 1Kor 13,4ff

  • Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! 2.Kor 13,13

Das sind nur ein paar Auszüge aus der Liebeserklärung Gottes an uns, an Sie und mich!
Sehnsucht nach Liebe?

Gott liebt Sie!
Liebe – Gott hat’s erfunden! 
Gott ist die Liebe!